Verbrauchsdaten erfassen mit Kältezählern
Kältezähler kommen im Bereich der Fernkälte sowie bei zentralen Kälte- oder Klimaanlagen zum Einsatz. An einem zentralen Punkt wird Kühlwasser produziert, das weitergeleitet wird zu verschiedenen Gebäuden (meist kommerzielle oder industrielle) aber auch zu Wohneinheiten. Dort speist das Kühlwasser dann Klimaanlagen oder andere Anwendungen, bei denen Kälte eine Rolle spielt. Kältezähler überwachen den Kälteverbrauch, indem sie Vor- und Rücklauftemperatur sowie den Volumenstrom des Kühlwassers messen und die abgegebene Energie berechnen. Sie sind essenziell, um diese Energie anschließend abzurechnen. Weiterhin spielen sie eine entscheidende Rolle, wenn es um Energiemanagement geht: Sie helfen den Nutzern ihre Systeme zu optimieren, energieeffizient zu agieren, Probleme zu erkennen und Kosten zu sparen.
Wie ist ein Fernkältenetz aufgebaut?
Eine Fernkälteanlage produziert durch Kühlsysteme kaltes Wasser: das Kühlwasser. Dieses wird in unterirdische Rohrleitungen eines Fernkältenetzes gepumpt und gelangt dadurch in verschiedene Gebäude eines ganzen Stadtviertels oder ganzer Kommunen. Dort befinden sich Anlagen, die das Kühlwasser empfangen und zur Klimatisierung nutzen oder für andere Anwendungen verteilen.
Welche Vorteile haben Fernkälteanlagen?
Fernkälteanlagen sind energieeffizienter als individuelle Lösungen. Sie benötigen 5 bis 10x weniger Energie als individuelle Systeme, was auch zu einem geringeren CO2 Ausstoß führt. Die Anlagen nutzen zudem fortschrittlichere Technologien. Gleichermaßen sind sie umweltfreundlicher, da sie erneuerbare Energien nutzen können. Zudem sind sie kosteneffizienter für die Anbieter von Kälte sowie für die Endnutzer. Dies betrifft vor allem große urbane Gebiete. Fernkälteanlagen sind flexibler, da sie skalierbar sind. Eine marktbedingte Anpassung ist somit einfacher. Schlussendlich sind die Anlagen zuverlässiger als individuelle Kühlsysteme.
Wo kommen Fernkälteanlagen zum Einsatz?
Fernkälte kommt oft in städtischen Gebieten, in Geschäftsvierteln oder größeren Liegenschaften zum Einsatz. Überall, wo viele Gebäude konzentriert beieinander liegen und Bedarf an einer Kälteversorgung besteht. In nachhaltig und modern geplanten Gebieten sind Fernkälteanlagen essenzieller Bestandteil der Infrastruktur. Nehmen wir beispielhaft Indien: Die Bevölkerung wächst; die Urbanisierung schreitet voran. Der Bedarf an nachhaltigen Kühllösungen im kommerziellen und industriellen Sektor steigt. Zentralisierte Fernkälte ist der effizienteste Weg, um diesem Bedarf gerecht zu werden.
Dafür entwickelte Indien etwa den India Cooling Action Plan (ICAP) innerhalb dessen das Land etwa bis 2037/2038 seinen Kältebedarf stark verringern möchte. Durchdachte Kältesysteme spielen dabei eine entscheidende Rolle.
Doch auch außerhalb von Indien kommen Fernkälteanlagen weltweit zum Einsatz: Die weltgrößte Fernkälteanlage steht in Qatar in der Nähe von Doha und versorgt dort The Pearl mit Kälte. Fernkälte kommt aber auch in Kanada im Rahmen des Deep Lake Water Cooling Projektes in Toronto zum Einsatz. In Deutschland kommt in Chemnitz ein Großkältespeicher zum Einsatz. In Österreich kommt in Wien Fernkälte im kommerziellen Bereich zum Einsatz. In den USA nutzt etwa die Ohio State Universität ein Fernkältesystem. In Costa Rica werden Hotelanlagen mittels Fernkälteanlagen klimatisiert.
Fernkälte und damit auch Fernkältezähler werden in der Zukunft eine essenzielle Rolle spielen.